Was ist wasserdicht und wozu die Wassersäule

RAINCOMBI hat eine Wassersäule von mindestens 20.000mm. Das haben nun die renommierten Hohenstein Institute nach der durchgeführten Prüfung des RAINCOMBI-Stoffes offiziell bestätigt. Was sagt aber die Angabe der Wassersäule über die Qualität der Regenbekleidung aus?

Dass der schwedische Funktionsstoff für RAINCOMBI extrem wasserfest ist, haben wir bereits vor langer Zeit im Vorfeld der ersten Produktion festgestellt. Zwar gibt der Hersteller lediglich eine Wassersäule von 8.000mm an, doch hat der Stoff bei unseren internen Prüfungen viel besser abgeschnitten, als zum Teil Stoffe mit einer viel höheren Wassersäule-Angabe.

Auf unsere Nachfrage äußerte sich der Stoffhersteller, dass er diesen Stoff nur bis 8.000mm testet, da es für gutes Regengewand absolut ausreichend sei.

Was eigentlich auch stimmt: nach der europäischen Norm DIN EN 343:2010-05 („Schutzkleidung – Schutz gegen Regen“) gilt Bekleidung mit 800mm Wassersäule bereits als „wasserdicht (Klasse 2)“ und mit 1.300mm als „wasserdicht (Klasse 3)“. Beim Sitzen auf nassem Untergrund baut sich allerdings ein viel höherer Druck auf, je nach Körpergewicht und Sitzfläche auch bis 4.000mm Wassersäule und höher. Allgemein ist man in Regenbekleidung mit 5.000mm Wassersäule in der Regel vor Nässe gut geschützt. Vorausgesetzt, diese Wassersäule bleibt dauerhaft und flächendeckend am ganzen Bekleidungsstück erhalten. Denn nicht wasserfeste Reißverschlüsse, schlecht abgedichtete Nähte sowie beschädigte Membran (durch punktuellen Abrieb zB im Schulterbereich oder durch Auswaschen) sind meistens der Grund fürs Durchdringen des Wassers.

Nur nachdem sich auf dem Markt eine magische Marke von 10.000mm Wassersäule als Mindestkriterium für wasserdichte Bekleidung der Premiumklasse etablierte, wollten wir natürlich auch den formalen Nachweis der Stoffqualität haben.

So läuft die Prüfung ab: im Wasserdichtigkeits-Prüfgerät steigt der Druck auf den Stoff bis 2.000mbar (=20.000mm Wassersäule, nur bis zu dieser Grenze kann  man im Hohenstein Labor die Wassersäule testen lassen). Es wird dabei der Druck registriert, bei dem das Wasser  an der dritten Stelle des Stoffes austritt.

Der RAINCOMBI-Stoff hat die Prüfung erfolgreich bestanden und hat somit mehr als 20.000mm Wassersäule. Wie hoch die Wassersäule von RAINCOMBI  tatsächlich ist, hat für uns jedoch keine praktische Relevanz: auch in Regensachen mit durchgehend 8.000mm Wassersäule überdauert man einen Sturm stundenlang trocken, darüber hinaus sind Unterschiede der Wassersäule für Menschen ohnehin nicht spürbar.

Wir möchten daher nicht am sinnlosen Wettrennen des Marktes um eine immer höhere Wassersäule der Regenbekleidung teilnehmen – das bindet nur Ressourcen und lenkt von viel wichtigeren Themen wie umweltfreundliche Zutaten und menschenwürdige Produktion ab. Aus diesem Grund werden wir zukünftig trotzdem bei der „obligatorischen“ Marke von 10.000mm bleiben beziehungsweise die Wassersäule von RAINCOMBI als „mindestens 10.000mm“ angeben.

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