Auf der nun vergangenen EUROBIKE Messe 2015 habe ich mich nach Regenbekleidung umgeschaut. Interessiert hat mich vor allem Regengewand für die Stadt und für Menschen auch ohne besonders sportliche Ambitionen. Nun ist mein kleiner Bericht über Produkte und Trends, wie immer subjektiv und punktuell.
Atmungsaktiv
Ob im Profiradsport oder Alltag – Qualitätsregenbekleidung, welche nicht „atmet“, ist mittlerweile nicht denkbar. Eine Regenjacke soll ja vor Nässe schützen, unabhängig davon, ob diese von außen oder von innen kommt. Dementsprechend preisen die meisten Outdoor-Hersteller die Atmungsaktivität ihrer Regensachen an und verwenden dafür Angaben nach verschiedenen Skalen. Wie gut die Jacke dann den Schweiß tatsächlich nach außen befördert, kann man wohl nur durch Ausprobieren feststellen.
Leicht und durchsichtig
Der Outdoor- und Radfahr-Trend zu „leicht und extrem leicht“ erkennt man auf der Messe sofort. Im Profiradsport besteht so mancher Regenschutz nur noch aus einer durchsichtigen Hülle. Bei einem Wettbewerb kann diese Jacke womöglich zum Sieg verhelfen. Wer sich über seine Regenhülle im Alltag länger freuen möchte, soll auf Robustheit und Ausdauer des Stoffes achten – zudem es auch mit sehr geringem Gewicht möglich ist.

Belüftung
Bei größerer körperlicher Anstrengung und hoher Luftfeuchtigkeit stoßt die Textiltechnologie auf ihre Grenzen, sodass selbst die beste modernste Regenjacke den Schweißdampf nicht komplett abtransportieren vermag. Eine mechanische Belüftungsmöglichkeit muss her. Hier eine ungewöhnliche Lüftungslösung: der Schlitz geht waagerecht unter dem Arm.

Sportlich bunt
Die leuchtende Farbenvielfalt definiert nach wie vor das Erscheinungsbild des sportlichen Radfahrers.

Städtisch pastell
Im städtischen Bereich dominieren jedoch pastellfarbene Töne.

Bereichsübergreifende Konzepte
Die E-Mobilität verschwimmt zunehmend Grenzen zwischen Auto, Moto, Rad und Fuß. Das Pedelec steht irgendwo zwischen Motorrad und Fahrrad, tritt aber auch gleichzeitig souverän neben diesen in Erscheinung. Auch die ehemals scharfe Trennung zwischen Sport, Beruf und Freizeit verliert an Bedeutung, zumindest was den Dresscode angeht. Von dieser Trend umschlossen ist einnerseits die Heavy Duty Outdoorjacke auf dem Weg ins Büro, andererseits eine Jacke extra für E-Bikes – hier Diamont Jkt von Pure Electric, mit integriertem Regenschutz und Protektoren, auf der Eurobike als Gold Winner 2015 prämiert.

Made in Europe
„Made in EU“ setzt sich langsam als Erfolgskonzept in der stark umkämpften Sportbekleidungsindustrie durch. Im Gegensatz dazu ist ein nicht im Fernost gefertigtes Regengewand leider noch eine Seltenheit – die Nahtabdichtung braucht spezielle Ausrüstung und ist teuer. Es bleibt nur hoffen, dass die europäische Funktionsregenbekleidung irgendwann Gang und Gäbe wird.

Viele Jacken, ein paar Hosen und ein Hut
Regengewand ist gleich Regenjacke. Würde man meinen, wenn man nach den ausgestellten Produkten urteilt. Regenhosen werden wohl als unsichtbaren Zusatz zu der coolen Jacke (oder als verzichtbar?) verstanden und sind meistens nur basics-schwarz.

Overall ist in
Ein praktischer und 100%-wasserdichter Regen-Einteiler – das ist die Vorstellung vieler Alltagsradler über den optimalen Regenschutz. Schön, dass es zunehmend auch Antworten auf diese Nachfrage gibt. Hier der niederländische Bikesuit und ein Overall von 1dry2, der sogar mit einem Eurobike Award 2015 ausgezeichnet wurde. Wie weit der Letzte eine Nachbildung des als Gebrauchsmuster geschützten RAINCOMBI ist, sei an dieser Stelle dahin gestellt. Fakt ist, Rad-Regenkombis bzw. Regenoveralls werden immer beliebter.

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